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Copyright: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

Die Entwicklung barrierefreier Apps

Aus unserer heutigen Gesellschaft sind digitale Endgeräte kaum mehr wegzudenken. Schon Kinder und Jugendliche sind sehr affin im Umgang mit technischen Geräten, ganz besonders mit Smartphones. Nutzer mit eingeschränkten Fähigkeiten haben allerdings nicht immer die Möglichkeit, ohne Probleme auf mobile Endgeräte und deren Apps zuzugreifen.

Durch das Einhalten bestimmter technischer Standards und die Anwendung von speziellen Gestaltungsprinzipien ist es unter dem Stichwort „Mobile Accessibility“ möglich, mobile Apps unabhängig von Plattformen, wie z.B. Android oder iOS, barrierefrei zu entwickeln. Durch die hohe Verwendung von Mobilgeräten bieten barrierefreie Apps eine Möglichkeit, den Alltag und das berufliche Leben für Menschen mit Behinderung einfacher zu gestalten.

So finden Sie barrierefreie Apps

Datenbanken für diverse Plattformen helfen, barrierefreie Apps zu finden, deren Nutzungsmöglichkeit für Blinde oder Sehgeschädigte in den offiziellen AppStores noch nicht eindeutig gekennzeichnet ist. Mithilfe einer Suchfunktion oder einer Einteilung in Kategorien oder nach Plattform können fehlende Informationen über die Apps für Betroffene bereitgestellt werden. Apps, die aufgrund eines Updates nicht mehr als barrierefrei gelten, werden umgehend aus der Datenbank gelöscht, sodass die Auflistungen stets aktuell bleiben.

Barrierefreie Informationstechnik als Grundlage

Das Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes regelt in Paragraph 11 die Bestimmungen im Hinblick auf barrierefreie Informationstechnik, wonach Träger der öffentlichen Gewalt dazu veranlasst werden, ihre Internetauftritte und –angebote technisch so umzusetzen, dass Menschen mit Behinderung diese uneingeschränkt nutzen können. Als Ziel steht die Förderung des Zugangs blinder und sehgeschädigter Menschen zu IT im Vordergrund, was mithilfe von technischen Standards unterstützt werden soll. Barrierefreiheit in der Informatik basiert auf Webseiten, Programmen und Betriebssystemen, die uneingeschränkt bedient werden können und somit ohne Barrieren oder Hindernisse für Menschen mit einer Behinderung konstruiert sind.

Bedienungshilfen von barrierefreien Apps

Um einen Beitrag für eine inklusive Gesellschaft zu leisten, dienen bestimmte Qualitätskriterien, die als Hilfsmittel bei der Planung und Programmierung von Apps sowie zu deren Überprüfung herangezogen werden können. Damit Apps für Blinde oder Menschen mit einer Sehbehinderung verwendbar sind, müssen beispielsweise hohe Kontraste, große Klickflächen und benutzerdefinierte Einstellungsgrößen der Texte implementiert werden oder die Möglichkeit bestehen, eine Voice-Over-Funktion nutzen zu können. In Kombination mit einer Sprachsteuerung durch den Nutzer verhilft dies zu einer unkomplizierten und schnellen Nutzung, bei der die App auch ohne einen Blick auf das Display gesteuert werden kann. Zudem kann ein haptisches Feedback der App die Interaktion mit den Nutzern steigern, indem blinde oder sehgeschädigte Menschen über diese fühlbare Rückmeldung über den Vorgang der App informiert werden. Die Zoom-Funktion gibt Menschen mit einer Sehschädigung die Möglichkeit, die App aufgrund der vergrößerten Texte und Abbildungen genau wie jeder andere ohne weitere Einschränkungen zu bedienen.

Fazit: Barrierefreiheit auf dem Vormarsch

In Bezug auf Mobile Accessibility gibt es also bereits unzählige Möglichkeiten, die die Bedienung von Apps und Smartphones im Allgemeinen erleichtern. Barrierefreiheit wird auch im Bereich der Informationstechnologie zunehmend wichtiger, sodass immer mehr Angebote für Menschen mit Behinderung verfügbar sind. Auch im Bereich des Fernsehens gibt es Programme, die unabhängig von einer körperlichen oder geistigen Einschränkung genutzt werden können, wie z.B. die Angebote des MDR zeigen. Barrierefreie Leistungen verbessern nicht nur die Usability der Nutzer , sondern führen auch dazu, dass die Zielgruppe bekannter Hersteller und Dienstleister deutlich vergrößert wird.

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