1. Roboterarm als Esshilfe
Menschen mit Tremor (Muskelzittern) oder Spasmen haben oft immense Probleme mit der Nahrungsaufnahme. Unkontrollierte Bewegungen können es teilweise unmöglich machen, die Speisen auf Besteck zu befördern und anschließend zum Mund zu führen. Die Lösung sind Esshilfen zur Bewegungskoordinierung. Mittels Dämpfungsmechanismen werden die ruckartigen Bewegungen aufgefangen und ein verlängerter Essarm erlaubt die gewünschte Essensaufnahme. Weiterer Vorteil der Robotersysteme: Der erforderliche Kraftaufwand zum Essen ist minimal, sodass auch Behinderte mit Muskelschwäche ein selbstständiges Essen ermöglicht wird.
2. Trinkhilfen
Bei einer körperlichen Behinderung kann das Trinken aus einem gewöhnlichen Glas eine unüberwindbare Hürde sein. Damit die Flüssigkeitsaufnahme dennoch selbstständig und ohne Pannen erfolgen kann, werden spezielle Schnabelbecher verwendet. Getränke treten hier nur aus einer kleinen Öffnung heraus und erleichtern das Trinken ohne Verschütten. Wie in einem Seniorenratgeber erläutert wird, sind Trinkhilfen auch für Pflegebedürftige eine gute Wahl. Empfohlen werden dahingehend Schnabelbecher mit verlängertem Mundstück. „Der Kopf muss dabei nicht nach hinten gelegt werden“, heißt es im Ratgeber, der beliebte Arten von Trinkhilfen und dessen Funktionen erklärt. Für Menschen mit Schluckbeschwerden sowie Rollstuhlfahrer rät das Portal zu Trinkhilfen mit Nasenausschnitt. Diese verfügen über eine Aussparung für die Nase. „So gelangt beim Trinken keine Flüssigkeit in die Luftröhre und ein Verschlucken wird vermieden.“
3. Einschenkhilfen
Das Anheben von Teekannen, Kaffeekannen oder Ähnlichem kann bei einer Körperbehinderung ein Kraftakt sein. Das Einschenken wird zur Qual und birgt zudem Risiken, weil Heißgetränke schnell auf dem Körper landen und zu Verbrennungen führen. Zum Vorbeugen dienen Einschenkhilfen. Diese gibt es in Form komplexer Konstruktionen, simpler Drahtgestelle oder auch als große Bügel für PET-Flaschen.
4. Griffbügel für Zahnbürsten, Schminkutensilien und mehr
Zum Erledigen der Mundhygiene mit einer elektrischen Zahnbürste nutzen viele behinderte Menschen sogenannte Griffbügel. Bei Greifproblemen ist dieses Extra eine große Hilfe. Da sich die Hand unter einem Bügel befindet, kann das Elektrogerät nicht mehr herunterfallen. Die Gripability GmbH aus Hessen widmet sich der Entwicklung innovativer Greif-Hilfsmittel und hat neben einem rotationsfähigen Griffbügel für Zahnbürsten Hilfsmittel zur adaptiven Arbeitsplatzgestaltung sowie automatische Greifsysteme hervorgebracht.
5. Schwellenausgleicher
Dieser Alltagshelfer eignet sich sowohl für Rollstuhlfahrer und Pflegebedürftige mit Rollator als auch Körperbehinderte, die zwar selbstständig laufen können, aber mit dem Überwinden von Höhenunterschieden ihre Probleme haben. Wie die Produktbezeichnung bereits vermuten lässt, gleichen derartige Rampen Türschwellen aus und minimieren die Sturzgefahr. Sie erleichtern das Überwinden der Schwelle und sind in verschiedenen Größen erhältlich. Ratsam sind Varianten mit Antirutschbelag.
6. Aufstehhilfen
Neben Aufstehsesseln sind platzsparende Aufstehhilfen verfügbar, die nicht nur zuhause zum Einsatz kommen können, sondern auch unterwegs. Teilweise wird das Aufstehen von Sitzgelegenheiten mit einer integrierten Druckfeder erleichtert. Diese ist individuell nach Körpergewicht einstellbar. Mobile Aufstehhilfe einfach auf der Sitzfläche platzieren!
7. Stuhlerhöhungen
Eine weitere Möglichkeit, um das Aufstehen sowie Hinsetzen behindertengerecht zu gestalten, bieten Stuhlerhöhungen. Sie werden mit wenigen Handgriffen unten an den Stuhlfüßen angebracht und erhöhen dessen Sitzhöhe um mehrere Zentimeter. Auch Betten, Sofas und Schreibtische lassen sich so erhöhen. Das Zubehör sollte Böden nicht zerkratzen und aus rutschfestem Material gefertigt sein.
8. Badewannenlift
Damit eine Behinderung dem Genuss eines erholsamen Vollbads nicht im Weg steht, wird ein Badewannenlift in das Badezimmer integriert. Moderne Ausführungen sind sehr schlank konstruiert und fügen sich unauffällig in die Einrichtung ein. Es gibt unterschiedlichste Produkte von Tuchlift über aufblasbare Badekissen bis hin zur Komfortversion mit Handsteuerung und Rückenlehnenverstellung.
Tipp: Da ein Badewannenlift im Hilfsmittelkatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgeführt ist, übernehmen die Versicherungen die Kosten, wenn ein Arzt ein solches Produkt per Rezept verordnet. Da die Versicherer mit unterschiedlichen Unternehmen kooperieren und nur bestimmte Produkte übernehmen, ist es ratsam sich dort vorab zu informieren. Beispielsweise schreibt die DAK-Gesundheit online zum Badewannenlifter, dass die Kostenübernahme über Pauschalen erfolgt und auf einen Eigenanteil verzichtet wird. „Sie müssen lediglich die gesetzlich vorgeschriebene Zuzahlung leisten, die Sie direkt an den Vertragspartner zahlen,“ so der Hinweis.
9. Einhandschnürsenkel von QuickShoeLace
Auf der REHACARE werden jedes Jahr Innovationen rundum Rehabilitation und Pflege präsentiert. 2019 sorgte auf der internationalen Fachmesse für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf unter anderem ein Einhandschnürsenkel für Aufsehen. Im Video auf der Internetpräsenz der REHACARE wird der Alltagshelfer von QuickShoeLace vorgestellt.
10. Wasserhahn-Öffner
Da auch das Öffnen und Schließen von Wasserhähnen eine erhebliche körperliche Anstrengung mit sich bringen kann, wenn unter einer Behinderung gelitten wird, gibt es hierfür längst passende Helfer. Speziell konstruierte Hebel zur spielenden Fixierung am Hahn, erlauben Menschen mit Greifschwäche die bequeme Bedienung.
Nähere Informationen zu Hilfsmitteln für Menschen mit Behinderung wurden separat thematisiert