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Bakterielle und virale Infekte – Unterschiede und Behandlungsmöglichkeiten

Viruserkrankungen und bakterielle Infekte stellen jedes Jahr eine Belastung für die gesellschaftliche Gesundheit dar. Auch Menschen mit Behinderung leiden unter Symptomen wie Fieber, Schnupfen oder Halsschmerzen. Wie sich die Erkrankungen behandeln lassen, hängt konkret davon ab, ob Viren oder Bakterien die Ursache sind. Die folgenden Informationen können sowohl Betroffenen als auch Angehörigen die Unterscheidung erleichtern, um passende Therapien einzuleiten und einem schweren Verlauf vorzubeugen.

Bakterielle Infekte – Indikatoren sind Fieber und farbiger Auswurf beim Husten

Dringen gesundheitsschädliche Bakterien in den Körper ein, kann eine bakterielle Infektion die Folge sein. Ein bakterieller Infekt dauert in der Regel zwischen 5 und 14 Tage und ist häufig mit Fieber, Hals- und Ohrenschmerzen verbunden. Ohne Behandlung kann der Verlauf langwierig sein. Viele Erkrankte leiden ausschließlich an einem Körperteil unter Schmerzen. Bei einer bakteriellen Halsinfektion sind Schluckbeschwerden typisch. Bei Erkältungsleiden ist farblicher Schleim kein klares Anzeichen für eine bakterielle Ursache und sollte deshalb nie als alleiniges Merkmal zur Beurteilung herangezogen werden. Gelblicher oder grünlicher Auswurf, der beim Husten in Verbindung mit Fieber auftritt, kann hingegen durchaus auf eine bakterielle Infektion hindeuten.

Antibiotika für eine effektive Medikation

Nicht jeder bakterielle Infekt erfordert eine ärztliche Behandlung. Gehen die Symptome nach mehreren Tagen jedoch nicht zurück, ist bei schweren Verläufen eine Antibiotikabehandlung denkbar. Antibiotika dienen der Bekämpfung der Bakterien, hemmen dessen Wachstum oder töten sie direkt ab. Da Antibiotika verschreibungspflichtig sind, setzt der Zugang zu den Medikamenten den Arztbesuch voraus. Ist es Erkrankten nicht möglich in eine Arztpraxis zu gehen, stellt die Ferndiagnose in Verbindung mit Versandapotheken eine sinnvolle Alternative dar. Entscheidend ist hierbei, dass es sich um seriöse Anbieter handelt, da ansonsten das Risiko für gefälschte Arzneimittel besteht. „Sie sollten auf jeden Fall stutzig werden, wenn Sie rezeptpflichtige Medikamente ohne ärztliches Rezept bestellen können oder wenn die Preise weit unter den marktüblichen Preisen der Apotheke liegen“, heißt es in einem Verbrauchertipp über gefälschte Arzneimittel auf der Internetpräsenz der Tagesschau. Das Supplements-Magazin hat legale Anbieter für Antibiotika per Online Rezept und weiterführende Informationen über das Medikament zusammengestellt. „Das Rezept wird per Ferndiagnose über das Internet ausgestellt und das Medikament direkt an den Kunden versendet“, erklärt die Redaktion die Vorgehensweise. Eine derartige Ferndiagnose erfolgt durch offizielle Ärzte, die in der EU registriert sind und medizinische Frageböden der Patienten auswerten. Antibiotika sind stets über die gesamte Dauer (siehe ärztliche Verordnung) einzunehmen. Wird die Behandlung vorzeitig abgebrochen, können Bakterien gegenüber dem Antibiotikum widerstandsfähig werden. Die Folge: Die Infektion verschärft sich erneut.

Gut zu wissen: Sind Lunge oder Mandeln betroffen, ist der Gang zum Arzt generell ratsam.

Der Resistenzentwicklung entgegenwirken

Das Antibiotika Leben retten und wirksam sind, steht außer Frage. Um die zunehmende Resistenzentwicklung von Bakterien zu verhindern, ist es dennoch entscheidend, dass Antibiotika nur dann zum Einsatz kommen, wenn es sich tatsächlich um bakterielle Erkrankungen handelt. Die Notwendigkeit der Einnahme ist verantwortungsvoll zu prüfen. Bei Virusinfektionen sind gängige Antibiotika wirkungslos. Die Einnahme trägt demnach nicht zur Linderung bei, sie zerstört stattdessen wertvolle Darmbakterien und schwächt so das Immunsystem zusätzlich.

Virale Erkrankungen können von bakterieller Sekundärinfektion begleitet sein

Virale Infekte gehen bei vielen Menschen mit leicht erhöhter Temperatur zwischen 37 und 38 °C einher. Erhöhtes Fieber ist bei der Grippe denkbar. Ein Krankheitsverlauf über 7 bis 14 Tage ist für virale Infekte typisch. Die Symptome bessern sich oft unbehandelt Tag für Tag. Spezielle Medikamente sind bei Infektionen der Nasennebenhöhlen und oberen Atemwege häufig unnötig. Anders als bei bakteriellen Infekten verspüren Erkrankte bei viralen Infekten ein allgemeines Krankheitsgefühl. Gliederschmerzen, Schlappheit, Antriebslosigkeit und Kopfschmerzen sind neben Fieber gängige Symptome.

Ein grippaler Infekt ist eine andere Bezeichnung für eine Erkältung. Er wird durch Atemwegsviren hervorgerufen. „Bei Atemwegsinfektionen werden meist nur die Krankheitszeichen behandelt, beispielsweise durch fiebersenkende oder schleimlösende Mittel sowie durch abschwellende Nasentropfen“, heißt es im Beitrag über Atemwegsinfektionen des Informationsportals Infektionsschutz der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Influenzaviren sind wiederum für die echte Grippe verantwortlich, welche schwerer verläuft und neben hohem Fieber, trockenen Husten und Halsschmerzen hervorrufen kann. Beide Infektionen haben zur Folge, dass Schleimhäute der Atemwegsorgane beschädigt werden. Das Problem hierbei: Die Schädigung erleichtert Bakterien das Eindringen in die Schleimhautflora. Sind sie dort erst einmal angekommen, vermehren sie sich und können die zunächst virale Erkältung durch eine bakterielle Sekundärinfektion begleiten. Lungenentzündungen, Bronchitis und Nebenhöhlenentzündungen sind möglich.

Hält hohes Fieber an, sollte spätestens ab dem 3. Erkrankungstag ein Arzt kontaktiert werden.

Während es gegen Influenza Schutzimpfungen gibt, hilft zum Schutz vor grippalen Infekten nur gründliche Hygiene. Regelmäßiges Händewaschen und das Fernhalten der Hände aus dem Gesicht sind wirkungsvolle Maßnahmen. Auch eine ausgewogene Ernährung hilft durch Stärkung des Immunsystems bei der Abwehr von Krankheitserregern. Welche Rolle Nahrungsergänzungsmittel dabei übernehmen, hier zum Nachlesen.

Tagesaktuelle Informationen zum Coronavirus stellt das Bundesministerium für Gesundheit online bereit. Auch die Empfehlungen der Lebenshilfe sind dahingehend lesenswert. Der gemeinnützige Verein informiert unter anderem über die aktuelle Situation in Werk- und Tagesstätten für Menschen mit Behinderung.

Quelle: Fotografien (PIRO4D, Couleur) Pixabay.com

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