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Copyright: MDR/Stephan Flad

Barrierefreiheit im MDR – Ein Fernsehsender geht mit gutem Beispiel voran

Der Mitteldeutsche Rundfunk überzeugt nicht nur mit einem Format, das sich besonderen Menschen, die ihr Leben trotz einer Einschränkung auf einzigartige Weise meistern, widmet, sondern auch durch eine Erhöhung seines barrierefreien Angebots für Menschen mit einer Hör- oder Sehbehinderung.

Jennifer Sonntag und Martin Fromme moderieren jeden Sonntag um 8.00 Uhr die Sendung selbstbestimmt! des MDR,  die von Menschen mit Behinderung erzählt, die in besonderen Lebenslagen Einzigartiges erlebt und gemeistert haben. Die Moderatoren repräsentieren dabei selbst die Gemeinschaft der Menschen mit Behinderung, denn Jennifer Sonntag ist blind, Martin Fromme hingegen wuchs mit einer Körperbehinderung auf. Die Lebensgeschichten der Protagonisten faszinieren und zeigen zugleich, dass ein Leben mit Einschränkungen keinesfalls langweilig sein muss.

Barrierefreier Zugang zum MDR-Fernsehprogramm für alle

Zudem machen Hilfsangebote für Menschen mit einer Behinderung das MDR als Fernsehsender extrem attraktiv. Denn viele Programme werden durch barrierefreie Technologien unterstützt, sodass Filme und Serien uneingeschränkt genossen werden können.

Untertitel für Hörgeschädigte

So wird beispielsweise das Fernsehprogramm um Untertitel ergänzt, damit auch Hörgeschädigte die Sendungen ohne Einschränkung verfolgen können. Die Beitragsinformationen werden in schriftlicher Form übermittelt und können über den Videotext auf Seite 150 als Blocktafeln hinzu geschaltet werden. Diese sind am unteren Bildrand zu erkennen und werden Stück für Stück, analog zum Videobeitrag, eingeblendet. Erstellt werden die Untertitel von redaktionellen Mitarbeitern, die sich bei der Erstellung der Texte an den Beiträgen der Sendung orientieren. Hierbei wird darauf geachtet, dass ein Satz maximal zwei Blocktafeln einnimmt, damit eine schnelle Erfassung des Inhalts gewährleistet werden kann.

Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Menschen

Audiodeskriptive Angebote ermöglichen blinden und sehbehinderten Menschen das Verfolgen von Filmen und Serien, indem ein Sprecher in den Dialogpausen des jeweiligen Programms knapp den Bildausschnitt beschreibt. Besonders die Gestik und Mimik der Protagonisten werden geschildert, sodass letztendlich ein Fernsehangebot entsteht, das sich aus der Originaltonspur des Filmes und den Kommentaren des Sprechers zusammensetzt. Filme mit Audiodeskription werden im Online-Programmführer des MDR mit dem Kürzel „AD“ gekennzeichnet.

Gebärdensprache für Gehörlose

Einige Angebote des MDR werden mithilfe von Gebärdensprach-Dolmetschern für gehörlose Menschen übersetzt. Wichtig dabei ist, dass die Dolmetscher in den Redaktionsräumlichkeiten vorher mit jeder Moderation und mit jedem Beitrag vertraut gemacht werden, sodass eine reibungslose Übersetzung des Gesprochenen möglich ist. Die Gebärdensprach-Dolmetscher werden in einem separaten Raum während der Live-Übertragung aufgezeichnet, weswegen schon vor der Sendung die Übersetzung intensiv geprobt werden muss. Eine durchaus anspruchsvolle Ausbildung ist Voraussetzung für eine gefühlsstarke Übermittlung der Dialoge, damit Gehörlose jede Emotion verstehen können.

Leichte Sprache im MDR

Mit dem Konzept „Leichte Sprache“ werden Texte stark vereinfacht, sodass möglichst viele Menschen mit Lern-Schwierigkeiten die Inhalte verstehen können. Sätze sollten nicht mehr als sechs Wörter umfassen, ohne Nebensätze gebildet werden und auf Fach- und Fremdworte verzichten. Eine große Schrift und die Unterstützung des Inhalts durch Bilder erleichtern zusätzlich die Verständlichkeit.

Diese Angebote des MDR leisten einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe und tragen zur Inklusion von Menschen mit Behinderung im Medienumfeld bei. Somit werden die neuen Technologien unabhängig von den Einschränkungen einer Person nutzbar gemacht, was zu einer barrierefreien Zugänglichkeit zu Information und Unterhaltung beiträgt.

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