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Copyright: Fotograf: Timo Hermann - thermann.de

Das Louis Braille Festival

Vor knapp einem Monat fand vom 1. bis zum 3. Juli 2016 das 3. Louis Braille Festival unter der Organisation des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) und der Deutschen Blindenstudienanstalt blista in Marburg statt. Für über 3.500 Teilnehmer bot sich die Möglichkeit, an zahlreichen Einzelveranstaltungen, wie z.B. Tanzperformances, Sportangeboten oder Konzerten, teilzunehmen.

Gefördert wird das Louis Braille Festival von Aktion Mensch, während sich Vanda Pharmaceuticals und Second Sight Medical Products als Hauptsponsoren bereiterklärten. Auch die Universitätsstadt Marburg, Novartis, die Paul und Charlotte Kniese-Stiftung, das Berufsförderwerk Mainz, die Dr. Georg-Blindenstiftung sowie die Hamburger Blindenstiftung erklärten sich zu einer finanziellen Unterstützung bereit. Das Festival, für das im Vornherein zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Hotels, Pensionen und Herbergen gebucht worden sind, wurde mit einer Tandem-Sternfahrt durch die Stadt von Marburg eröffnet, an der unter anderem auch Bundesbehindertenauftrage Verena Bentele und die bayerische Behindertenbeauftragte Irmgard Badura voller Tatendrang teilnahmen.

Grenzenlos barrierefrei

Das übergeordnete Ziel des Festivals umfasst die Erstellung einer völlig barrierefreien Erlebnislandschaft für blinde und sehbehinderte Menschen, sodass diese ihren lange unerfüllten Hobbies grenzenlos nachgehen können. Um dies gewährleisten zu können, wurden während der Vorbereitungen neben dem Aufbau eines Leitsystems zur Orientierung auch ein kontrastreicher Anstrich aller Stufenkanten vorgenommen. Gefahrenstellen wurden durch das Aufstellen von Zäunen abgesichert. Zudem stellten zahlreiche Mobilitätshelfer ihre Unterstützung bereit, sodass sich alle Gäste problemlos über das Festivalgelände bewegen konnten. Um ihren Besitzern ein sorgloses Erlebnis ohne die Übernahme von Verantwortung zu ermöglichen, wurden außerdem alle Blindenhunde von Helfern des Festivals betreut. Das Louis Braille Festival kann also als absolut positives Beispiel herangezogen werden, wenn es darum geht, ein Zeichen im Namen der Blinden- und Sehbehindertenhilfe zu setzen.

Die Organisatoren im Profil

Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) strebt eine nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation von blinden und sehbehinderten Menschen an und vertritt als Dachverband die Interessen von 20 Landesvereinen. Zudem engagieren sich 33 Fachorganisationen und Einrichtungen in den Gremien des DBSV. Weitere Ziele umfassen eine tatkräftige Unterstützung im Berufsleben, die Beratung in Bezug auf Hilfsmittel, die Antwort auf soziale und rechtliche Fragen, das Angebot zahlreicher Kurse zur Alltagsbewältigung sowie die Förderung des gemeinsamen Austausches unter Betroffenen. Die Interessen von Blinden und Sehbehinderten sollen darüber hinaus in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit Gehör finden.

Die Deutsche Blindenstudienanstalt blista setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 1916 für Hilfe zur Selbsthilfe ein. Von den 51 Mitgliedern ist etwa die Hälfte selbst blind oder sehbehindert. Darüber hinaus sollen drei führende deutsche Selbsthilfeorganisationen einen festen Sitz im Verwaltungsrat haben. Nur so kann eine realitätsnahe Mitbestimmung der Betroffenen sichergestellt werden. Auch viele ehemalige Schüler und Schülerinnen sowie Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft setzen sich für die Rechte von Menschen mit einer Sehbehinderung ein.

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