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Komplettausschluss aller russischen Sportler von den Paralympics

Die Paralympischen Sommerspiele, die vom 7. bis zum 18. September 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen werden, finden nach einem Beschluss des Internationalen Sportsgerichtshofes (CAS) vom 7. August 2016 ohne Russland statt.

Die Grundlage dieser Entscheidung bildet der sogenannte McLaren-Report des kanadischen Juristen Richard McLaren, der für die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) die Doping-Vorwürfe gegen Russland untersuchte. McLaren bestätigte in seinem Bericht die Vorwürfe in Bezug auf die russische Staatsdoping-Affäre, bei der zwischen 2012 und 2015 etliche positive Dopingproben von russischen Sportlern von paralympischen Sportarten verschwanden. Zudem wurden bei den Paralympics in Sotschi im Jahr 2014 positive Dopingergebnisse vertauscht. Demnach entschied sich das Internationale Paralympics Komitee (IPC) gegen die Teilnahme Russlands an den paralympischen Spielen, nachdem das Russische Paralympische Komitee (RPC) keinerlei Beweise anführte, die die Situation verändert hätten.

Positive Resonanz in Bezug auf den Kampf gegen Doping

Besonderen Zuspruch erhielt die Entscheidung des CAS von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS). Beide Organisationen sprachen sich für die Unterstützung von Fairness im Sport aus und sehen den Entschluss gegen die Teilnahme russischer Sportler an den Paralympics als Zeichen für den Fortschritt der Dopingbekämpfung.

Kritik an der Entscheidung: Sportler mit Behinderung benachteiligt

Lediglich das Internationale Olympische Komitee (IOC) könnte der Entscheidung skeptisch gegenüberstehen, da aus dessen Sicht vorerst keine Bestrafung der russischen Sportler vorgesehen war. Die aktuelle Entscheidung stellt somit die Autorität des IOC infrage. Zudem kommt in Bezug auf die russische Staatsdoping-Affäre zunehmend den Ärzten und Trainern der Sportler sowie Politikern eine hohe Verantwortlichkeit zu. Die Schuld am Doping ist somit nicht in allen Fällen den Sportlern zuzuschreiben, weswegen der Ausschluss des russischen Paralympischen Teams nun auch die sauberen Athleten benachteiligt, die sich auf die anstehenden Wettkämpfe vorbereitet hatten.

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