In Australien sind erstmals Fünf-Dollar-Noten gedruckt worden, die eine kleine Erhebung aufweisen und somit den Umgang mit Geld für sehbehinderte oder blinde Menschen erleichtern sollen. Die Umsetzung des blindengerechten Geldes wurde von einem australischen Jungen namens Connor McLeod ins Rollen gebracht, der eine Online-Petition startete, nachdem er einem Geldgeschenk zu Weihnachten keinen eindeutigen Wert zuordnen konnte. An dem Design der Fünf-Dollar-Note wirkte McLeod mit dem Ziel, den Alltag für die etwa 360.000 Blinden in Australien ein wenig zu erleichtern, selbst mit. Die Entwicklung der neuen Banknote stellt einen großen Schritt im Hinblick auf einen selbstbestimmten und unabhängigen Alltag von sehbehinderten und blinden Personen dar.
So erkennen Blinde den Wert des Geldes in der EU
Aufgrund der Zusammenarbeit mit der Europäischen Blindenunion bei der Entwicklung des Euros haben Blinde und Sehbehinderte die Möglichkeit, die Euro-Banknoten haptisch zu unterscheiden. Die verschiedenen Größen der Geldscheine können beispielsweise durch die Abmessung mit einem Finger oder der ganzen Hand unterschieden werden. Je höher der Wert, desto größer die Banknote. Für Sehbehinderte sind die kräftigen Farben der Geldscheine sowie die großen Aufdrucke der Wertzahlen von hoher Relevanz. Bei den Euro-Münzen gibt es weitaus eindeutigere Merkmale:
- Die feine Riffelung der 2-Euro-Münze ist durchgängig.
- Die Riffelung der 1-Euro-Münze wird durch glatte flächen Unterbrochen.
- Die 50-Cent-Münze weist eine grobe Riffelung auf.
- Die 20-Cent-Münze besitzt sieben eindeutige Einkerbungen und wird deshalb auch als „spanische Blume“ bezeichnet.
- Die 10-Cent-Münze hat ebenfalls eine grobe Riffelung, ist allerdings deutlich kleiner als die 50-Cent-Münze
- Der Rand der 5-Cent-Münze ist glatt
- Die 2-Cent-Münze weist einen glatten Rand mit einer Rille auf.
- Die 1-Cent-Münze hat einen glatten Rand, ist allerdings deutlich kleiner als die 5-Cent-Münze.
Der Cash-Test zur Erkennung von Banknoten
Bei dem Cash-Test handelt es sich um eine von der Firma CareTec aus Wien entwickelte Schablone, die der Erkennung von Euro-Banknoten dient. Der entsprechende Geldschein wird in die Schablone eingelegt, sodass anhand des überstehenden, umgeschlagenen Endes am Rand der Vorlage der Wert der Banknote abgelesen werden kann. Hierbei hilft nicht nur die Braille-Schrift, sondern auch andere erhobene Symbole, die besonders für Blinde, die die Punktschrift nicht beherrschen, hilfreich sind.