Barrierefreie Spielplätze

Spielplätze gelten als Begegnungsorte, an denen Menschen verschiedener Altersgruppen, aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften aufeinander treffen. Besonders Kindern mit Behinderung wird allerdings die Möglichkeit, unbeschwert zu spielen, aufgrund ihrer körperlichen oder geistigen Einschränkungen oft verwehrt.

Barrierefreie Spielplätze bieten die Chance, den Spieltrieb und die Fähigkeiten behinderter Kinder unabhängig von ihren Begrenzungen zu fördern. Zudem begünstigt das gemeinsame Spielen von Kindern mit und ohne Behinderung den Inklusionsgedanken schon im frühen Kindesalter, sodass die Hemmschwelle, die möglicherweise aufgrund einer Behinderung entsteht, abgebaut werden kann. Somit wird die soziale Kompetenz junger Menschen im Umgang mit anderen Personen und deren persönlicher und individueller Lebensgeschichte gestärkt.

Architektonische Voraussetzungen für einen barrierefreien Spielplatz

Damit bei der Umsetzung eines behindertengerechten Spielplatzes kein höherer finanzieller Aufwand als bei normalen Spielplätzen entsteht, bedarf es einer ausgiebigen und systematischen Planung. Dies setzt häufig eine Kooperation von Fachleuten und Landschaftsarchitekten voraus, wobei Gesetze und DIN-Normen als Planungsgrundlage herangezogen werden müssen.

Eine gesetzliche Definition des Begriffes „barrierefrei“ lautet nach §4 BGG (Behindertengleichstellungsgesetz) wie folgt: „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind."

Barrierefreiheit spielt in allen Bereichen des Spielplatzes eine große Rolle: So muss bei der Planung auch der Anreiseweg bedacht und ein behindertenfreundlicher Eingangsbereich umgesetzt werden. Seh- oder hörgeschädigte sowie körperlich behinderte Kinder haben unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse, die keinesfalls vernachlässigt werden dürfen.

Damit allerdings nicht nur Barrierefreiheit, sondern auch höchster Spielspaß geboten werden kann, muss ein vielfältiges Angebot an Spielgeräten abgedeckt werden. Hierbei ist es wichtig, die verbauten Geräteteile optimal an die individuellen Bewegungsabläufe und eine mögliche eingeschränkte Motorik von körperlich behinderten Kindern anzupassen. Unter- und Überfahrungsmöglichkeiten für Rollstuhlfahrer sowie eine Anpassung von Kletter-, Rutsch- und Schaukelelemtenen zur Stärkung des Gleichgewichtssinnes, der Tiefensensibilität und der visuellen Wahrnehmung sind unabdingbar. Liegebretter können zudem helfen, unter Ausnutzung der Schwerkraft und mit geringem Kraftaufwand in liegender Position zu spielen. Optimal angepasste Geräte helfen, die Selbstwahrnehmung, Raumerfahrung und Orientierung von Kindern mit körperlicher oder geistiger Behinderung zu schulen.

Spielen für Kinder mit Behinderung erlebbar machen

Barrierefreie Spielplätze bieten aufgrund ihrer öffentlichen Zugänglichkeit – unabhängig von der körperlichen oder seelischen Verfassung eines Kindes – die Chance, eine passive Spielhaltung auf Seiten der Kinder mit Behinderung, die beispielsweise aufgrund von Ausgrenzung entsteht, abzubauen. Hilflosigkeitsgefühle werden durch eine behindertenfreundliche Spielgeräteausstattung, die meist unabhängig und ohne fremde Hilfe genutzt werden kann, vermieden, sodass die eigene Selbständigkeit gefördert wird. Folglich wird das Selbstwertgefühl der behinderten Kinder gestärkt, sodass langfristig eine Akzeptanz der eigenen Behinderung erreicht und das Risiko von depressiven Gedanken minimiert werden kann.

Die Firma Kinderland bietet beispielsweise zahlreiche barrierefreie Produkte und Spielgeräte an. Eine Karte für barrierefreie und behindertengerechte Spielplätze finden Sie außerdem hier: //www.spielplatztreff.de/barrierefrei

Barrierefreie Orte zum Spielen stellen also einen Gewinn für die gesamte Gesellschaft dar. Das chancengleiche Spielen und Kommunizieren verhilft Menschen mit und ohne Behinderung dazu, gleichermaßen am öffentlichen Leben teilzunehmen. Die Bedeutung der Inklusion und Integration behinderter Menschen im gesellschaftspolitischen Kontext nimmt immer weiter zu, weswegen der Zusammenhalt von Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen schon von Kindheit an gestärkt werden muss.