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Copyright: Naomi Hébert | unsplash.com

Behindertengerechtes Wohnen: Ein barrierefreies Haus bauen

Immer mehr Menschen interessieren sich für das Thema Barrierefreiheit. Für Menschen mit einer Behinderung sind solche Wohnstandards aber nicht optional, sondern ein Muss. Deshalb muss bereits beim Hausbau darauf geachtet werden, dass alle Anforderungen des behindertengerechten Wohnens erfüllt werden.

Barrierefrei vs. behindertengerecht

Immer wieder wird der Begriff barrierefrei synonym für behindertengerecht verwendet. Dabei gibt es durchaus Unterschiede zwischen den beiden Wörtern.

Eines lässt sich festhalten: Barrierefreies Wohnen hilft Menschen aller Art, ihre Wohnräume alleine nutzen zu können, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder sehr alt sind. Behindertengerechte Wohnungen hingegen richten sich in erster Linie an Menschen mit Gehbehinderungen.

Das bedeutet:

  • Balkone und Terrassen sind schwellenfrei
  • Lichtschalter und andere Einrichtungen sind niedrig angebracht
  • im Idealfall gibt es keine Treppen oder Schwellen

Ein behindertengerechtes Haus hat im Regelfall keine Etagen, damit der Alltag des Bewohners nicht unnötig erschwert wird.

Haus bauen oder kaufen?

Menschen mit einer Behinderung haben besondere Ansprüche an ihren Wohnraum. Da sie im Regelfall Rollstuhlfahrer sind, benötigen sie große, offene Flächen, die sie mühelos nutzen können. Immobilien mit mehreren Etagen stellen eine Herausforderung dar, da diese einen Aufzug benötigen. Dieser lässt sich in Bestandsimmobilien zwar nachrüsten, jedoch handelt es sich um eine recht kostspielige Verbesserung des Gebäudes.

Weitaus vorteilhafter ist der Bau eines neuen Hauses. Dieses kann komplett auf die Anforderungen des behinderten Bewohners ausgerichtet werden. Der Experte für Massivhäuser Viebrockhaus (Website: viebrockhaus.de) empfiehlt als Hausform den Bungalow. Dieser kommt komplett ohne Treppen aus und kann auf Wunsch barrierefrei gebaut werden.

Tipp: Es gibt zahlreiche Landesförderprogramme für barrierefreies Bauen, die zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse offerieren. Auch kommunale Förderprogramme können helfen, die Kosten für den Hausbau zu reduzieren.

7 Hinweise für die barrierefreie Wohnraumgestaltung

Sobald die Wahl auf einen barrierefreien und behindertengerechten Bungalow gefallen ist, muss dieser nur noch geplant werden. Beachten Sie dabei folgende Hinweise:

  1. Bewegungsflächen müssen in jedem Raum zumindest 150 × 150 Zentimeter groß sein
  2. Breite für Durchgänge 90 Zentimeter oder mehr
  3. auf Stufen verzichten oder Rampen einplanen
  4. Kabel gehören in Kabelkanäle und dürfen nicht im Raum herumliegen
  5. Fensterverriegelung muss auf einer Höhe von maximal 105 Zentimetern montiert werden
  6. bodengleiche Dusche im Badezimmer
  7. Spüle, Herd und Arbeitsplatte über eine Ecke miteinander verbinden, um sie leichter erreichen zu können

Die Planung einer behindertengerechten Wohnung kann für Laien durchaus eine Herausforderung sein. Lassen Sie sich im Notfall von einem Architekten helfen. Lesen Sie auch dieses Handbuch zum Thema Barrierefreiheit vom österreichischen Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz; es enthält zahlreiche hilfreiche Informationen sowie praktische Checklisten.

Ein passendes Grundstück für das behindertengerechte Haus

Nicht nur das Haus muss behindertengerecht gestaltet sein. Bei der Wahl des Grundstücks ist auf eine geeignete Wohnumgebung zu achten. Stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Wie weit ist der Weg zur nahegelegenen Bushaltestelle?
  • Ist der Bürgersteig für Rollstuhlfahrer geeignet?
  • Muss der Rollstuhlfahrer auf seinem Weg nach Hause oder zur Stadt Höhenunterschiede bewältigen?
  • Gibt es einen barrierefreien Stellplatz oder eine Garage für den Pkw?

Es ist zu berücksichtigen, dass für einen Bungalow mit großer Wahrscheinlichkeit ein größeres Grundstück als für ein zweistöckiges Haus gekauft werden muss. Leider entschied der Bundesfinanzhof (BFH) im Jahr 2014 (Az. VI R 42/13), dass sich diese Mehrkosten nicht von der Steuer absetzen lassen.

Einbruchschutz nicht vergessen

Bungalows sind ein beliebtes Ziel für Einbrecher, sodass spezielle Vorkehrungen zu treffen sind, um den Langfingern die Arbeit zu erschweren:

  • Fenster mit der Widerstandsklasse RC2 oder größer
  • Installation einer Alarmanlage inklusive Bewegungsmeldern und Videoüberwachung
  • Live-Streaming der Bilder direkt aufs Smartphone der Hausbewohner

Schließen Sie zur Sicherheit auch Verträge mit einem Sicherheitsunternehmen ab, das an Ort und Stelle erscheint, wenn ein Alarm ausgelöst wird.

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